Prof. Dr. Samuel Allemann, Dr. Jennifer Alexa
Hintergrund: Die evidenzbasierte Pharmazie (EBPharm) ist ein drei faktorielles Konzept, mithilfe dessen beste patienten-relevante Ergebnisse im pharmazeutischen Setting angestrebt werden. Trotz des grossen Potentials für eine beispielsweise verbesserte Patient*innenversorgung, ist die EBPharm in der Literatur bislang unterrepräsentiert und weitestgehend unerforscht. Die EBPharm ist zurzeit kein fester Bestandteil im universitären Curriculum des Pharmaziestudiums in der Schweiz. Der Status quo des Lehrangebots für die EBPharm und die evidenzbasierte Praxis (EBP) für Pharmaziestudierende an europäischen Universitäten ist bisher unbekannt.
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über EBPharm-/EBP-bezogene universitären Lehraktivitäten weltweit zu gewinnen und eine Vorlage für eine europaweite Befragung zu erstellen.
Methoden: Mithilfe einer systematische Literaturrecherche in drei Literaturdatenbanken wurde der Status quo der Lehraktivitäten in der EBPharm und EBP für Pharmaziestudierende an Universitäten weltweit untersucht. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Entwicklung eines Erhebungsinstruments zur Erfassung dieser Lehraktivitäten in Europa. Nach der Durchführung von Pretests wurde der Fragebogen in die Umfragesoftware REDCap implementiert.
Resultate: Mithilfe der systematischen Literaturrecherche wurden 31 relevante Publikationen identifiziert. Die Mehrheit der Publikationen stammte aus Nordamerika und keine aus Europa. Keine Lehrveranstaltung trug die Bezeichnung EBPharm, sondern hauptsächlich den Begriff evidenzbasierte Medizin (EBM).
Schlussfolgerungen: Die niedrige Anzahl an Publikationen zu diesem Thema kann darauf zurückzuführen sein, dass die EBPharm als Konzept weitestgehend unbekannt ist. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, dass sich die EBPharm erst in den letzten 30 Jahren auf Basis der EBM entwickelt hat und die Benennung der Lehre daher sehr vielfätig ausfällt. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen darauf hin, dass die Lehre der EBPharm noch unzureichend untersucht ist. Damit wird auch die Notwendigkeit geeigneter Erhebungsinstrumente zur Erfassung des Status quo der EBPharm-Lehre in Europa bestätigt.
Prof. Dr Samuel Allemann, Dr. Markus Meier, Ioana Keller
Background: Similar to generic drugs, biosimilars offer the possibility of reducing medicineassociated health costs. Their use, however, is quite limited in Switzerland. Recent changes in the Swiss Health Insurance Act (HIA) and Health Insurance Benefits Ordinance (HIBO) encourage the use of biosimilars. Since January 2024, pharmacists have been authorised to substitute biological medicines with biosimilars.
Aims: This work aimed to explore the potential for biologics substitution and investigate biologics substitution practice in community pharmacies.
Methods: Quantitative data analysis of Swiss-wide package sales data from IQVIA and transaction data from a chain of pharmacies provided insight into the potential for biologics substitution in community pharmacies. Qualitative analysis of semi-structured interviews with five pharmacists provided insights into their perspectives on biologics substitution.
Results: Biologics substitution in community pharmacies could contribute to better biosimilar uptake of adalimumab, enoxaparin, insulin glargine, etanercept, and teriparatide. Including biologics substitution in the HIA in January 2024 and subsequent substitution substantially increased the overall biosimilar shares of adalimumab, enoxaparin, etanercept, infliximab, insulin glargine, rituximab, somatropin, and teriparatide. Transaction data from a chain of community pharmacies confirmed that products affected by the implementation of substitution were substituted. Interviewed pharmacists were open to biologics substitution and had a positive attitude toward biosimilars. They highlighted challenges associated with biologics substitution, such as application devices and their correct instruction. They advocated for more information for pharmacists and patients, physician involvement, and health policy measures to promote biologics substitution.
Discussion/Conclusion: The results from the present study may help target the promotion of biologics substitution, considering the challenges and ideas mentioned by the interviewed pharmacists. Further research monitoring the evolution of biosimilar shares and implementation of substitution, coupled with a better understanding of pharmacists’ but also physicians’ and patients’ needs when substituting biologics, is needed to assess the potential for biologics substitution in Switzerland fully.
Prof. Dr. Samuel Allemann, Dr. Colette Andrée
Hintergrund: Kopfschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und verursachen dabei hohe individuelle, gesellschaftliche und ökonomische Belastungen. Trotz der hohen Prävalenz bleibt die Betreuung vieler Betroffenen unzureichend. In der Primärversorgung können öffentliche Apotheken als niederschwellige Anlaufstelle eine zentrale Rolle im Management und der Prävention von Kopfschmerzen übernehmen. In der Schweiz zeigen Apotheken ein grosses Potenzial als erste Anlaufstelle für Patienten mit Kopfschmerzen, doch fehlt bislang ein standardisiertes, flächendeckendes Beratungspaket.
Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Stand der Kopfschmerzberatungen in Schweizer Offizinapotheken zu untersuchen, um zentrale Faktoren und Hindernisse zu identifizieren und ein erstes grobes Konzept für eine standardisierte Beratung zu entwickeln.
Methode: Es wurden 12 halbstrukturierte Interviews mit Offizinapotheken durchgeführt, um den Status Quo der Schweizer Kopfschmerzberatung zu erfassen. Der Interviewleitfaden basierte auf den fünf Hauptdomänen des Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) und wurde gezielt zur Identifikation zentraler Faktoren und Hindernisse bei der Implementierung genutzt. Die Transkription und thematische Analyse erfolgte in MAXQDA nach Braun & Clark. Dabei wurden zwei qualitative Analyseansätze verwendet und die Ergebnisse wurden anschliessend mittels R Studio veranschaulicht.
Resultate: Die Interviews zeigen, dass die aktuelle Kopfschmerzberatung in Schweizer Offizinapotheken meist ad hoc und ohne standardisierte Abläufe erfolgt. Für die zukünftige Dienstleistung wünschen sich die Apotheker:innen eine einfache Integration in den Apothekenalltag, einen Fokus auf Prävention und Aufklärung sowie eine evidenzbasierte Grundlage. Die neue Dienstleistung soll die Patientenbedürfnisse miteinbeziehen und von der Krankenkasse vergütet werden. Weiter stellt die Förderung und Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern eine wichtige Voraussetzung für die neue Dienstleistung dar. Als wichtigen Erfolgsfaktor nennen die Apotheken eine klare Rollenverteilung im Team sowie die Zusammenarbeit und Koordination des Teams. Die Rolle der Fachfrau/Fachmänner Apotheken wurde als zentrale Stütze bei der Entlastung und Umsetzung der Dienstleistung hervorgehoben. Zudem werden die strukturellen, zeitlichen und personellen Ressourcen im Betrieb als entscheidend für die Umsetzung der Dienstleistung eingeschätzt. Des Weiteren wurde Schulungen von den befragten Apotheken als wichtige Voraussetzung für die Einführung der Dienstleistung identifiziert, wobei damit das Fachwissen sowie Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden gezielte gestärkt werden soll. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Marketingstrategie sehen die befragten Apotheken als essenziel, um die Sichtbarkeit der neuen Dienstleistung zu erhöhen und deren Akzeptanz bei der Bevölkerung zu fördern.
Schlussfolgerung: Die erfolgreiche Einführung eines Kopfschmerzberatungsdienst in Offizinapotheken hängt nicht nur von der inhaltlichen Gestaltung der Intervention selbst sondern auch von strukturellen, personellen und systemischen Rahmenbedingungen ab. Die Haupterkenntnisse der Interviews innerhalb der fünf CFIRHauptdomänen wurden von internalen Studien zu diversen öffentlichen Apothekendienstleistungen bestätigt oder nicht widerlegt. Ziel des entwickelten Grobkonzept ist es, zentrale Erfolgsfaktoren wie Teamorganisation, Schulung, Kommunikation und Systemintegration in einem strukturierten Ansatz zu bündeln, der den spezifischen Anforderungen im Apothekenalltag gerecht wird
Prof. Dr. Samuel Allemann, MSc Katharina Rekk
Hintergrund: Empfehlungen zu vergessener Dosis in Fach- und Patienteninformationen sollen die Betroffenen unterstützen, bei einer einmalig vergessenen Dosis richtig zu handeln und die daraus potenziell entstehenden negativen Folgen so gering wie möglich zu halten.
Ziele: Die Ziele dieser Arbeit waren die aktuelle Forschungslage in Bezug auf Empfehlungen zu vergessener Dosis zu untersuchen und die aktuelle Situation in Schweizer Fach- und Patienteninformationen zu analysieren.
Methoden: Die aktuelle Forschungslage wurde mittels systematischer Literaturrecherche untersucht. Die Schweizer Fach- und Patienteninformationen wurden mithilfe von Natural Language Processing zu Empfehlungen bei vergessener Dosis in R analysiert. Es wurden Keywords definiert, um das Vorhandensein von Empfehlungen sowie deren Inhalt zu untersuchen. Ein besonderer Fokus wurde auf die zeitkritischen Wirkstoffe gelegt
Resultate: Die höchste Evidenz wurde für die Kontrazeptiva gezeigt. Die höchste Anzahl an Simulationsstudien wiesen die Antiepileptika auf. Die Mehrheit der Medikamentenklassen konnte keine Studien zu vergessener Dosis aufweisen. Bei 83% der Studien lag das Evidenzlevel bei vier. 51.7% der Patienteninformationen und 14.4% der Fachinformationen wiesen Empfehlungen zu vergessener Dosis auf. Die höchste Anzahl an Empfehlungen beinhalteten dabei die Kontrazeptiva und Antiandrogene. Die grössten Mängel wurden bei den zeitkritischen Wirkstoffen wie den Antibiotika festgestellt, welche statistisch signifikant weniger Empfehlungen aufwiesen als der Durchschnitt (d=-0.34, p<0.001). Die häufigsten Empfehlungen waren «keine doppelte Dosis einnehmen» (52.5%) und «Dosis nachholen, sobald es bemerkt wird» (44.4%). Die kritische Textanalyse zeigte eine geringe Abstimmung zwischen Fachund Patienteninformationen auf.
Konklusion: Die Resultate zeigen, dass es wenig Literatur zu dieser Thematik gibt und die Evidenz, mit Ausnahme der Kontrazeptiva, tief ist. Die Empfehlungssituation in den Fach- und Patienteninformationen ist unzureichend. Es sollte das Ziel sein, zukünftig eine bessere Empfehlungssituation zu erreichen und die Forschung zu intensivieren. Strengere gesetzliche Vorschriften und standardisierte Verfahren für die Durchsetzung können als Grundlage für Verbesserungen dienen.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Kirstin Messner
Background: Pharmacies are increasingly expanding their range of services. This can contribute both to improved patient care and to relieving other areas of the healthcare system. However, implementing these services in everyday pharmacy practice comes with numerous challenges, such as staff shortages and limited time resources. The aim of this master's thesis was to identify practice-relevant strategies that support the implementation of pharmacy services.
Method: The Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) was used to identify implementation barriers. Appropriate implementation strategies were identified using the CFIR-ERIC Matching Tool and an inductive analysis based on the framework method. In an online survey, pharmacy staff in Switzerland evaluated 14 of these strategies in terms of their perceived usefulness and 12 in terms of their feasibility. The statistical analysis of the survey included descriptive statistics (median, first and third quartiles, interquartile range) as well as correlation analyses (Spearman's Rho). The Kruskal-Wallis test was used to compare groups based on professional role, work experience, and place of work. P-values < 0.05 were considered statistically significant and adjusted using Bonferroni correction.
Results: A total of 229 participants completed the survey. Thirteen strategies were rated as “rather useful” to “very useful” and eleven strategies as “rather feasible” to “definitely feasible”. One strategy was rated “neither nor” in terms of both usefulness and feasibility. In most cases (91.67%), a significant correlation was found between the perceived usefulness and feasibility of a strategy. Group comparisons revealed significant differences in strategy ratings depending on professional role, work experience, and place of work.
Discussion: The results of the survey showed that the majority of pharmacy staff considered the proposed strategies to be both useful and feasible. Positively rated implementation strategies include, for example, “implementation plan” and “implementation support”. The literature supports the idea that a plan with clearly defined implementation goals and designated contact persons can facilitate the implementation process.
Conclusion: Various practice-relevant strategies were identified that can specifically support the implementation of services in pharmacies. Future research should examine how these strategies perform in practical application and whether the pharmacy staff’s assessments of their usefulness and feasibility change following a pilot implementation.
Prof. Dr. Samuel Allemann, Dr. Irene Küpfer
Hintergrund: Die Assistenzzeit als Teil des Master Pharmazie weist einige Unterschiede an den vier universitären Hochschulen, an denen man den Master Pharmazie absolvieren kann, auf. Ein Unterschied bezieht sich auf die Uni-internen Evaluationen der Assistenzzeit an den jeweiligen Hochschulen. An der Universität Bern und der ETH Zürich gibt es bislang keine Evaluation. An der Universität Genf gibt es eine Evaluation der Assistenzzeit seit 2021. Und an der Universität Basel gibt es seit 2024 eine Evaluation, die aufbauend auf der Masterarbeit «Situationsanalyse der praktischen Ausbildung in der Assistenzzeit von Pharmaziestudierenden der Universität Basel» ist. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es einen gesamtschweizerischen Fragekatalog zur Evaluation der Assistenzzeit zu erstellen.
Methodik: In einem ersten Teil wurde die erste Umfrage zur Evaluation der Assistenzzeit der Universität Basel der PCRG ausgewertet. Danach wurde der gesamtschweizerische Fragekatalog basierend auf der Umfrage zur Evaluation der Assistenzzeit der Universität Genf, der oben genannten Masterarbeit und der Umfrage der Universität Basel, erstellt. Dieser Fragekatalog wurde im Rahmen von Expert Reviews der vier universitären Standorte und pharmaSuisse auf die Wichtigkeit und Klarheit der Frageitems pilotiert.
Resultate: In der PCRG-Umfrage ist aufgefallen, dass 60-77% Studierende der Universität Basel keine Hilfsmittel für die Assistenzzeit von pharmaSuisse verwenden und dass zwischen 47 und 56% keine Evaluation der Assistenzzeit ausfüllen. Des Weitere fällt auf, dass 42% der Studierenden sich mehr Struktur der praktischen Ausbildung in der Assistenzzeit wünschen. Im Rahmen der Pilotierung hat sich herausgestellt, dass alle Standorte 6 Frageitems mit einem Wichtigkeit-Score <2 einstufen würden und 2 Frageitems mit einem Klarheits-Score <1.5. Die Studierenden der ETH Zürich und die Nicht-Studierenden der Universität Genf haben mehr Frageitems mit einem Wichtigkeits-Score <2 eingestuft als die anderen Populationen. Bezüglich des Klarheits-Score wurden von den Nicht-Studierenden der Universität Genf mehr Items mit einem Klarheits-Score <1.5 eingestuft.
Diskussion: Es fällt auf, dass vor allem die Universität Genf(n/N=1/1) die meisten Frageitems, als nicht genügend wichtig erachtet, um im gesamtschweizerischen Fragekatalog enthalten zu bleiben. Auch bezüglich der Klarheit der Formulierung der Frageitems würde die Universität Genf die meisten Items umformulieren. Die Hilfsmittel für die Assistenzzeit von pharmaSuisse sollen vermehrt als Monitoring-Tool eingesetzt werden, um den Lernfortschritt des Assistierenden aufzuzeigen und mehr Struktur in die praktische Ausbildung zu bringen. Die Hilfsmittel von pharmaSuisse dienen auch als Hilfe zum Ausfüllen der gesamtschweizerischen Online-Umfrage.
Prof. Dr. Markus Leopold Lampert, PhD Florine Wiss
Background: Pharmacogenetics (PGx) can enhance medication safety and efficacy by guiding drug selection and dosing based on genetic profiles. However, its application in surgical settings remains limited. This study evaluated the feasibility and clinical utility of preemptive PGx testing in patients undergoing elective hernia surgery and assessed physician perspectives on the implementation of PGx data in the electronic health record system.
Methods: Adults scheduled for robotic-assisted inguinal hernia repair (rTAPP) at two Swiss hospitals between July 2024 and April 2025 were enrolled. Preoperative buccal swabs were analyzed using a 30-gene PGx panel test. Medication data from the pre-, peri-, and postoperative phases were assessed for PGx relevance according to CPIC and DPWG guidelines. Physicians at the Cantonal Hospital Olten (KSO) were surveyed on the clinical value of PGx data in the electronic health record, focusing on clarity, relevance, and usefulness for prescribing pain medication. Two formats were compared: the PGx consultation report and the cave-field entry.
Results: Only 13.85% of medications administered were PGx relevant, reflecting low polypharmacy (15.38%) in this generally healthy and younger cohort. Nevertheless, 95% of patients carried at least one clinically actionable genetic variant, and 83% of patients at the KSO had clinically actionable genetic variants in the CYP2D6, CYP2C9, and CYP2C19 enzymes, affecting the metabolism of common analgesics and co-analgesics. Physicians were optimistic about PGx’s future role but reported limited knowledge. The PGx consultation report format was consistently rated more positively across all evaluated dimensions, including clarity, ease of understanding, and impact on prescribing confidence.
Discussion: Although this hernia cohort may not be ideal for immediate PGx implementation due to the low number of PGx relevant medications, the high prevalence of clinically actionable genetic variants suggests meaningful long-term value, particularly for guiding pain management. Patient populations with more complex medication regimens may benefit more directly from preemptive PGx testing. Successful adoption will depend not only on targeted physician education but also on optimizing the presentation of PGx data, especially through improved formatting of tools like the cave-field entry. Expanded use of preemptive PGx testing in complex cases, combined with more seamless integration of PGx data into clinical workflows, could help establish PGx as a foundational element of personalized medicine.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Julia Weber
Prof. Dr. Rhonda Clifford ,Assoc Prof. Dr. Liza Seubert, Assoc Prof. Dr. Kirsty Freeman, Assoc Prof. Dr. Lisa Kalisch, Dr. Amy Page, Dr. Jacinta Johnson, Ms Deborah Hawthorne
Background: In recent years, the pharmacy profession has developed significantly, evolving from the traditional dispensing of medicines to a more patient-centred focus and a diverse range of tasks. As a result, non-technical skills have become increasingly important. These skills, often referred to as behavioural or soft skills, include cognitive, social, and personalityrelated attributes. They support the safe, efficient, and effective performance of tasks and are therefore particularly relevant in high-risk environments such as healthcare. In the pharmacy profession, they contribute to patient safety and influence employers’ hiring decisions.
Aim: To conduct a comprehensive analysis of the non-technical skills sought by employers for early career hospital pharmacists in Australia.
Methods: As part of this qualitative study, job advertisements targeting early-career hospital pharmacists were collected from the online job platform seek.com.au. The aim was to identify the non-technical skills required in these job advertisements. The data were analysed using conceptual content analysis and inductive coding. The resulting codes were then grouped into categories and evaluated using descriptive statistics.
Results: 110 job advertisements met the inclusion criteria. Of those 69 mentioned nontechnical skills as requirements. The ten most mentioned categories were communication (17.58%) skills, teamwork skills (15.66), organisational skills (14.84), attention to detail (6.04%), interpersonal skills (5.77%), innovation (4.95%), autonomy (4.67%), patientorientated (14.55), motivation (4.12%), and passion (3.30%). Other non-technical skills such as empathy, proactivity or resilience where hardly ever mentioned.
Conclusion: The results of this study suggest that Australian employers place particular emphasis on nontechnical skills such as good communication, teamwork, organisation, attention to detail, interpersonal skills, innovation, autonomy, patient focus, motivation, and passion when hiring early career hospital pharmacists. However, further studies are needed to make clear assumptions and to investigate the extent to which the requirements for non-technical skills differ regarding the practice setting.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Kirstin Messner
Background: In 2003, the World Health Organization estimated that adherence to long-term therapies in industrialized countries was approximately 50%. Digital solutions such as smartphone applications offer a promising approach to improving medication adherence. App-based services could potentially be implemented in Swiss pharmacies, but their reimbursement requires evidence of effectiveness, appropriateness, and cost-efficiency. While evidence exists regarding the effectiveness and cost-efficiency of adherence apps, further research is required to assess their appropriateness. The aim of this master’s thesis was to investigate the perspectives of pharmacists and patients regarding the appropriateness of adherence apps.
Methods: An online survey was developed based on the appropriateness criteria defined by the Swiss Federal Office of Public Health. The questionnaire consisted of ten items designed to assess pharmacists’ views on adherence apps, including topics such as perceived need, suitability, potential application areas, and practical use in pharmacy settings. The survey link was distributed nationwide via two newsletters to approximately 10,000 pharmacists. Descriptive statistics included median and interquartile ranges. Group differences were analyzed using Kruskal–Wallis tests, with a significance level set at p < 0.05. Patient perspectives on adherence apps were analyzed both qualitatively and quantitatively using data from the SMAPP study.
Results: A total of 259 pharmacists completed the survey. 59.9% agreed that there is a (rather) clear need for a tool to support adherence. A large majority (81.1%) indicated that apps are (rather) suitable for promoting adherence, although 30.5% considered other interventions to be more appropriate. Additionally, 83.0% of respondents stated they would (rather) offer app-supported therapy management in the pharmacy, and 84.9% would provide counseling based on app-generated data. 69.9% of the patients reported satisfaction with app-based therapy support, while 46.2% indicated they would not use such an app during future antibiotic treatments.
Discussion: Both pharmacists and patients expressed a generally positive attitude toward the use of adherence apps. Four out of five evaluated appropriateness criteria were considered to be met, particularly those concerning relevance and quality. Despite high satisfaction rates, patients showed a limited willingness to use adherence apps in the context of short-term therapies, suggesting a gap between perceived benefit and actual usage intent.
Conclusion: The results indicate a general acceptance of adherence apps among both pharmacists and patients. However, the appropriateness of these digital tools cannot yet be conclusively determined. Further research is needed, involving both patients and policy-makers, to enable a comprehensive evaluation of the appropriateness of adherence apps in healthcare settings.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Esther Spinatsch
Hintergrund: Im Gesundheitswesen kommt jeder 10. Patient durch einen Fehler zu Schaden. Die Hälfte dieser Fehler wäre jedoch durch Massnahmen vermeidbar. Eine Trainingsmethode, um auf solche Fehler zu sensibilisieren, ist der Room of Horrors (RoH). Im RoH wird eine Berufsalltagsituation simuliert, in der Fehler versteckt werden, die von den Teilnehmenden aufgedeckt werden müssen.
Ziel: Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage, welchen Lerneffekt ein RoH-Training hat. Ziel war es herauszufinden, ob das Training die Fähigkeit zur Fehlererkennung im Apotheken-Setting verbessert und dadurch die Sensibilisierung für Patientensicherheitsrisiken erhöht.
Methode: Als quantitatives Messinstrument wurde eine Foto-Fehlererkennungsaufgabe erstellt, in welcher ähnliche Fehler wie im RoH-Training auf Fotos visuell dargestellt wurden. Anschliessend wurde ein RoH-Training im Apotheken-Setting mit Pharmaziestudierenden geplant und umgesetzt. Für die Lerneffektmessung wurde die Leistung in der Foto-Fehlererkennungsaufgabe von drei Gruppen in einem Between-Subject-Design verglichen. Neben einer Kontrollgruppe, welche die Aufgabe vor dem Training löste, gab es eine Interventionsgruppe 1, welche die Aufgabe nach dem Training (Trainingseffekt) und eine Interventionsgruppe 2, welche die Aufgabe nach anschliessender Nachbesprechung (Debriefing) löste (Reflexionseffekt).
Resultate: Zwischen den drei Gruppen konnte insgesamt kein signifikanter Gruppenunterschied festgestellt werden (p = 0.070). Die Kontrollgruppe erzielte in der Foto-Fehlererkennungsaufgabe im Mittel 7.74 Punkte, die Interventionsgruppe 1 und 2 erreichten 7.00 und 8.94 Punkte. Der Faktor Arbeitserfahrung zeigte ebenfalls keine Signifikanz (p = 0.114). Nach dem Training zeigte sich jedoch eine signifikante Verbesserung (p < 0,01) in der wahrgenommenen Sicherheit der Teilnehmenden beim Erkennen von Gefahren und Risiken. Auf einer sechsstufigen Likert Skala stimmten sie zu, Spass am Training gehabt (M = 5.21) und das Training als einen Mehrwert für die Ausbildung empfunden zu haben (M = 5.12).
Diskussion und Konklusion: Da keine Gruppenunterschiede gezeigt werden, konnte in diesem Untersuch keinen Lerneffekt durch das RoH-Training festgestellt werden. Es ist jedoch unklar, ob tatsächlich kein Lerneffekt stattgefunden hat oder ob dieser durch die gewählte Methode nicht sichtbar gemacht werden konnte. Möglicherweise war das gewählte Between-Subject-Design bei einer so kleinen Stichprobengrösse (N = 53) zu wenig sensitiv. Viele externe Faktoren wie Vorwissen, Arbeitserfahrung, Motivation, Tagesform etc. könnten einen schwer kontrollierbaren Einfluss gehabt haben. Zudem wurde das genutzte Messinstrument noch nicht validiert. Die selbst konstruierte Aufgabe könnte zu schwer, zu unverständlich oder zu ungenau gewesen sein, um Unterschiede zu messen. Der festgestellte subjektive Lerneffekteffekt, das Empfinden eines Mehrwerts für die Ausbildung und Spass am Training deuten auf einen erfolgten Lerneffekt hin. Die hohen Zufriedenheitswerte sind ausserdem ein wichtiger Faktor, dass Gelerntes längerfristig behalten werden kann. In zukünftigen Studien sollten Trends für den positiven Einfluss von Debriefing und Arbeitserfahrung mit objektiveren, sensitiveren Designs und Messmethoden an grösseren Stichproben genauer untersucht werden. Zudem ist die Auswirkung des Trainings auf den Arbeitsalltag zu evaluieren.
Prof. Dr. Samuel Allemann, Pof. Laura J. Sahm
Hintergrund: Adhärenz oder Compliance ist ein seit Jahrzehnten erforschtes Thema. Während dieser Zeit wurde bis heute jedoch noch kein Goldstandard für die Ermittlung der Adhärenz etabliert. Patientenbefragungen haben sich jedoch als günstigste Option für den klinischen Alltag erwiesen. 15-STARS ist ein neues Tool, welches 2023 validiert wurde, um die Adhärenz von Patienten und die beeinflussenden Faktoren zu ermitteln.
Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es Adhärenzbarrieren festzustellen und das Ausmass der Nonadhärenz von Patienten in Apotheken zu ermitteln durch den Einsatz des 15-STARS Fragebogens.
Methoden: Patienten für die Studie wurden in einer Quartiersapotheke in Cork (Irland) rekrutiert. Patienten, welche älter als 18 Jahre alt waren, mindestens drei Medikamente für mindestens 3 Monate einnahmen, waren geeignet. Daten zum Alter, Geschlecht, Herzinfarktstatus und den Medikamenten des Patienten wurden erhoben, nachdem der Patient den Fragebogen ausgefüllt hatte. Die gemeldeten Barrieren und die Adhärenz der Patienten wurden analysiert und der statistische Zusammenhang wurde berechnet.
Resultate: Von 185 Patienten haben 135 (72.97%) berichtet, dass sie adhärent waren. Das odds ratio (OR) für die Adhärenz von Patienten war tiefer (OR = 0.096, p-Wert < 0.0001) wenn sie von Glauben oder Kosten assoziierten Barrieren berichteten als von praktischen (OR = 0.378, p-Wert < 0.01). Es wurden negative Assoziationen zwischen der Adhärenz und Patienten, welche keine neuen Medikamente holten, bevor ihnen die alten ausgegangen sind, Patienten, welche sich Sorgen über (i) mögliche Nebenwirkungen (ii) zu viele Medikamente einzunehmen, (iii) abhängig von ihren Medikamenten zu werden machten und Patienten, die zum Teil vergassen ihre Medikamente einzunehmen festgestellt. Kein signifikantes Verhältnis wurde zwischen Adhärenz und einem vergangenem Myokardinfarkt festgestellt.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte, dass Sorgen von Patienten, sowie Vergesslichkeit einen signifikanten Einfluss auf die Adhärenz haben könnte. Weitere Forschung ist notwendig, um den Einfluss eines Myokardinfarkts auf die Adhärenz festzustellen. Zukünftige Studien sollten in Betracht ziehen eine objektive Methode bei der Datenerhebung zusätzlich zu verwenden, um den Einfluss von Bias zu limitieren.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Micheline Sarbach
Hintergrund: Die verlässliche Erfassung der Medikamentenadhärenz ist eine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen. Neue technologische Ansätze wie Medication Adherence Technologies (MATech) ermöglichen eine objektive Erhebung des Einnahmeverhaltens und könnten dazu beitragen, die Patientensicherheit zu verbessern. Ziel dieser Arbeit war es, ein neu entwickeltes MATech (BEAM-Gerät) unter simulierten Alltags- und Laborbedingungen zu validieren. Die Validierung erfolgte auf Grundlage des zweidimensionalen Bewertungsmodells von De Bleser et al. (2011), das sowohl technische Genauigkeit als auch Nutzerperspektiven berücksichtigt.
Methoden: In einer zweiwöchigen Studie mit 20 Teilnehmenden wurde das BEAM-Gerät hinsichtlich Sensitivität, Spezifität sowie positivem und negativem prädiktivem Wert geprüft. Ergänzend wurden Laborversuche zur Messgenauigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie zur Gerätestabilität durchgeführt. Die subjektive Dimension wurde mit der System Usability Scale (SUS), dem Net Promoter Score (NPS) und einem mHealth-Zufriedenheitsfragebogen erfasst.
Ergebnisse: Die mittlere Sensitivität lag bei 71.2%, die Spezifität bei 98.3%. 90% der korrekt erfassten Einnahmen wurden innerhalb einer Minute zum protokollierten Zeitpunkt registriert. Die LED-Kontrolle funktionierte in 71.7% der Fälle. Der Batterieverbrauch lag zwischen null und 0.018% pro Stunde und zeigte eine negative Korrelation zur Sensitivität. Die Temperaturmessungen entsprachen weitgehend den Herstellerangaben, bei der Luftfeuchtigkeit wurden kleinere Abweichungen festgestellt. Alle Stresstests ergaben eine Spezifität von 100%. Die Nutzerzufriedenheit wurde gemischt bewertet: Der SUS-Score lag bei 85.8, die durchschnittliche Bewertung im mHealth-Fragebogen bei 3.9 von 5 Punkten, der Net Promoter Score bei - 20
Konklusion: Das BEAM-Gerät zeigte insgesamt eine solide technische Leistung und eine hohe Gebrauchstauglichkeit. Die eingeschränkte Sensitivität ist vermutlich auf Verbindungsprobleme zurückzuführen. In seinem derzeitigen Entwicklungsstand ist das Gerät noch nicht für den klinischen Einsatz geeignet. Für eine zuverlässige Anwendung sind technische Optimierungen sowie weiterführende Studien mit heterogenen Zielgruppen und echter Medikamenteneinnahme notwendig.
Prof. Dr. Rhonda Clifford, Assoc Prof. Dr. Liza Seubert, Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD candidate Julia Weber, Dr. Amy Page, Dr. Jacinta Johnson, Deborah Hawthorne, Assoc Prof. Kirsty Freeman, Assoc Prof. Dr. Lisa Kalisch
Background: Pharmacists are important members of the healthcare team. Their role has evolved from their focus on medication dispensing to an expanded role in the healthcare system, positioning them as a key access point for patients due to their accessibility and convenience. Beyond technical expertise, non-technical skills play a crucial role in maintaining patient safety. Despite their recognition in healthcare and other high-risk work environments, the specific application of non-technical skills in the pharmacy setting needs to be further investigated.
Aim: This master's thesis aims to explore pharmacists' perspectives on non-technical skills necessary for the work in the community pharmacy setting.
Methods: For this qualitative study, two focus group discussions were conducted with a total of twelve registered Australian community pharmacists. A researcher with experience as a primary facilitator moderated the discussions with the help of a focus group discussion guide. The focus group discussions were held online, audio-recorded, and transcribed. Afterwards, a thematic analysis framework was used with an inductive approach. To assure the quality of the methods, debriefings were conducted after each focus group discussion, a codebook was created, and independent coding was performed by another researcher.
Results: In total, eight themes regarding non-technical skills for patient interactions were identified. Namely, building a personal and emotional connection, gathering and sharing information before advising, demonstrating attentive communication, structuring conversation effectively, demonstrating respect and non-judgement, recognising and interpreting patient cues, supporting patient autonomy and encouraging patient engagement, and tailoring the interaction to the individual. Additionally, four themes concerning teamwork and collaboration with other healthcare professionals were identified. Namely, situational awareness in the pharmacy setting, creating an approachable and supportive team climate, respect and coordination within the pharmacy team and with other healthcare specialists, and selfawareness and emotional regulation.
Conclusion: The findings highlight the critical role of non-technical skills for pharmacist-patient interactions and team collaboration. They show how these skills are interrelated in the practice and suggest a more differentiated structure of non-technical skills, by dividing broader categories into finer descriptions as described by participants.
Prof. Dr. Samuel Allemann, PhD Candidate Julia Weber, Prof. Dr. Rhonda Clifford, Assoc Prof. Dr. Liza Seubert, Assoc Prof. Kirsty Freeman, Assoc Prof. Lisa Kalisch Ellett, Dr. Helen Wood, Dr. Jacinta Johnson, Dr. Amy Page, Ms Deborah Hawthorn
Background: The role of pharmacists has changed considerably since the profession was first established. Rather than focusing primarily on dispensing medication, patient-oriented care has become more central. Technical skills such as drug preparation alone are no longer sufficient to meet the requirements. Non-technical skills, which relate more to personal characteristics and behaviour, are now needed as a complement. Several non-technical skills have been identified in the literature as important for interaction in pharmacy. However, little is known about which non-technical skills consumers consider particularly important when interacting with pharmacists.
Aim: This study aimed to explore consumers’ perspectives on pharmacists’ non-technical skills in the community pharmacy setting.
Methods: In this qualitative study, semi-structured interviews were conducted with Australian citizens recruited through convenience-purposive sampling. The interviews were recorded using Microsoft Teams and two additional physical audio recording devices, then transcribed verbatim. Data were analysed using thematic analysis at a latent level. A protocol documenting coding decisions and theme development was created to ensure transparency and reflexivity. In addition, a second research student independently coded 10% of the interviews, with discrepancies being resolved through consensus.
Results: A total of eight interviews were conducted with participants from Perth, Australia. Data analysis identified 24 themes, five of which reflected barriers to effective pharmacistconsumer interactions. The remaining themes related to communication, patient-centred counselling, professionalism, ethical conduct and interpersonal and emotional attributes. Notably, communication, patient-centred and emotional skills were emphasised as critical nontechnical skills.
Conclusion: The results of this study emphasise the importance of non-technical skills in community pharmacy, particularly in interactions with consumers. In line with existing literature, communication skills were identified as especially important. Characteristics such as a familiar relationship between pharmacists and consumers, respect for patient autonomy, and integrity are becoming increasingly relevant and should be more strongly integrated into everyday professional life.
Prof. Dr. Samuel Allemann, Dr. Fabienne Böni, PhD Linnéa Wälti
This thesis focuses on implementation strategies and outcomes of the P3S study. P3S is a Type 2 hybrid effectiveness-implementation study, which aims to improve the collaboration between general practitioners and pharmacists to reduce drug-related problems. Additionally, it evaluates the uptake of evidence-based practice into routine practice. As optimal strategies for implementing community pharmacist patient care services are unknown, the goal was to design tools to measure the effectiveness of the chosen implementation strategies and to apply methods to evaluate implementation outcomes in the P3S study. Assessment of the implementation strategies in the P3S study was conducted using an online survey, an interview guide, and two previously validated evaluation tools. The implementation outcomes reach, and adoption were assessed quantitatively with administrative data, while fidelity of implementation was assessed through field observation. Qualitative assessments of reach and adoption will be conducted using the interview guide developed in this thesis. The results from the e-learning strategy assessment showed a p-value of 0.02 about the improvement in pharmacists’ self-confidence regarding medication analysis. Additional improvements were observed in information retrieval (p=0.16) and perceived competence (p=0.33). The assessment results indicate that the e-learning strategy was beneficial. Pharmacists reported an increase in self-confidence following the e-learning intervention. Some also demonstrated improvement in knowledge and skill enhancement. Due to the limited sample size, definitive conclusions regarding knowledge and skill improvement cannot be drawn at this point in the study. The final assessment of the strategies “providing fact sheets”, “local champion” and “interprofessional workshop” is still ongoing. Regarding adoption, 30% of the invited medical centers and 93% of the pharmacies were interested in adopting the intervention. However, due to the lack of participating medical center, 58% of the pharmacies were ultimately able to implement the service. This thesis contributes to advancing the understanding and structured assessments of implementation strategies and outcomes. It presents developed and identified evaluation instruments and assessment results within the P3S study.